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22.03.2021 Wien
Bei einem vom Fachverband der Chemischen Industrie Österreich (FCIO) initiierten Forschungsprojekt für ein verstärktes Recycling von Wasch- und Reinigungsmittelflaschen gibt es nun sehr positive Zwischenergebnisse. Den Projektpartnern Henkel, der Reclay Group und dem Recyclingunternehmen Hackl ist es gelungen, den Anteil des Rezyklats bei der Produktion von Waschmittelbehältern aus HDPE (High Density Polyethylen) auf beträchtliche 60 Prozent zu steigern. Bei vergleichbaren Projekten sind bisher durchschnittlich 25 Prozent üblich.
Bei Henkel wurden im Werk Wien-Erdberg die entsprechenden Einsatztests der neuen Verpackungen durchgeführt. Entscheidend für die Steigerung der Rezyklat-Anteile waren Anpassungen beim Design der Flaschen. Erich Schlenz, Leiter Verpackungstechnik Henkel Österreich: „Aus dem Projekt haben sich neue Spezifikationen für die Materialentwicklung ergeben, die es künftig erleichtern, Rezyklat einsetzen zu können. Wir sind auf dem Weg, 60 Prozent des Rohstoffs bei der Neuproduktion von Waschmittelbehältern aus Rezyklat zu gewinnen. Das ist ein großer Fortschritt zu vergleichbaren Projekten, bei denen Kunststoffabfälle aus Polyolefin verwendet werden. Bei weiterer Optimierung wird in Zukunft sogar eine vollständige Neu-Produktion aus Rezyklat möglich sein“. Bis zum Sommer sollen die ersten Waschmittelbehälter mit diesem hohem Altkunststoffanteil produziert werden.
Jährlich werden in Österreich rund 5.500 Tonnen Wasch- und Reinigungsmittelflaschen aus HDPE-Kunststoff gesammelt und einer qualitativ hochwertigen Sortierung zugeführt. Davon eignen sich etwa 80 Prozent für die Wiederverwertung. Die Herausforderung beim Recycling liegt in der hohen Qualität des Materials, die den Kreislaufprozess komplexer gestaltet. Im Gegensatz zu PET-Getränkeflaschen müssen Verpackungen aus High Density Polyethylen nämlich eine größere Vielfalt von Eigenschaften erfüllen. HDPE-Behälter weisen eine hohe Beständigkeit auf, schützen die Produkte vor UV-Strahlung, zeigen eine hohe chemische Produkthaltbarkeit und liefern einen bedeutenden Beitrag für eine konsumentenfreundliche Anwendung etwa bei der Gestaltung der Form für einen modellierten Griff zur optimalen Dosierung.
Video-Tipp: Wissen Sie, wer die erste aus 100 Prozent Kunststoff-Recyclat bestehende Verpackung Europas auf den Markt gebracht hat? Die Henkel Austria und zwar bereits im Jahr 1994! Es handelte sich um die grüne Flasche von Substral, die Pflanzendünger-Marke gehörte damals Henkel. Am Standort Wien gab es zu diesem Zweck eine Kunststoff-Recyclinganlage, die rund 1.000 Tonnen Alt-Plastik im Jahr verarbeitete. Wie das passiert ist, erläutert hier ein Video aus dem Jahr 1995: